CORONA NERVT.

everyone, 2020

Letztes Jahr wurde unser Team öfter mal gefragt: „Was macht ihr denn jetzt eigentlich die ganze Zeit so?“ Eine berechtigte Frage, denn die sichtbarsten Bestandteile unserer Arbeit verschwanden über Nacht beinahe völlig. Ganz ehrlich: manchmal haben wir uns das gleiche gefragt. Wie konnte es sein, dass wir nicht mehr Kochen konnten, unsere Begegnungsformate immer weiter reduzieren mussten und trotzdem alle so wahnsinnig viel zu tun hatten? Die Antwort: Obwohl das gemeinsame Kochen immer noch unser Markenzeichen und Herzensprojekt ist, ist Über den Tellerrand inzwischen so viel mehr!

Im Januar ging unser Tätigkeitsbericht für das Jahr 2020 raus und beim abschließenden Durchlesen wurde uns noch einmal klar, was für ein besonderes Jahr eigentlich hinter uns und dem Verein liegt. Ingesamt hat die Berliner Community 108 Events gerockt, d.h. jeden dritten bis vierten Tag gab es eine andere Veranstaltung. Bis März noch „in echt“, danach, während des 1. Lockdowns, nur noch online. Bevor dann Richtung Sommer vorsichtig wieder Events draußen, mit Abstand und in kleinen Gruppen stattfinden konnten. Bevor dann im Herbst der 2. Lockdown kam und uns erneut einen Strich durch die Rechnung machte.

Über Nacht war kein einziges unserer bewährten und beliebten Veranstaltungsformate mehr möglich. Stattdessen hieß es: Über den Tellerrand goes Pandemie. Nur wie? Gefragt waren Kreativität, Spontaneität, Improvisation und Zuversicht — glücklicherweise alles Tellerrand-Königsdisziplinen! So wurden Online-Dinner und Kochabende in Kleingruppen ins Leben gerufen, wir trafen uns für interkulturelle Glücksspaziergänge, zum Dabke-Tanzen mit Abstand, zum Kürbisschnitzen vor Halloween, und dann im Lockdown 2.0 online zu Spieleabenden, zu Diskussionsrunden, zum Tanzen, Yoga und Sprachaustausch. Auch die lieben Satelliten bewiesen bewundernswerte Resilienz — wir im Team Berlin waren beeindruckt und inspiriert von den vielen kreativen Begegnungsformaten à la 2020, die sich die Ortsgruppen in Hamburg, Frankfurt, München, Freiburg und anderen Städten ausdachten.

Was haben wir noch so gemacht? Wir haben viele Berichte und Anträge geschrieben (stay tuned für unsere großartigen neuen Projekte, die demnächst starten!), einen neuen Standort in Berlin Mitte eröffnet, wir hatten alle Hände voll zu tun mit der Schulung von Multiplikator*innen, sowie der Ausbildung von neuen SAFIR-Integrationsbotschafter*innen und Ehrenamtskoordinator*innen, wir haben vier Kohorten an Job Buddys durch das Job-Buddy-Programm geführt und kurz vor Weihnachten einen Online-Shop eröffnet. Und das ist nur ein Teil der Dinge, die wir die letzten Monate on our plates hatten!

Jetzt schauen wir wie alle anderen auch mit Spannung und Hoffnung auf 2021. Wie lange wird der Lockdown andauern? Wird es der letzte sein? Wie wird es weitergehen mit den Impfungen? Werden wir im Sommer wieder kochen können, so wie wir das mögen: mit vielen fröhlichen Menschen in unserem Kitchen Hub? Leider haben auch wir keine Antworten auf diese Fragen, aber eines wissen wir: egal was kommt, wir hören nicht auf #tomakeworkldabetterplate!